Ein moderner Scanner, der in der Zahnmedizin sehr erfolgreich verwendet wird, dient dazu, eine naturgetreue Nachbildung der Mundsituation zu erreichen. Früher gab es ausschließlich einen Abdruck mit dem man eine Abformung machte. Die Abformung wurde und wird  mit einem Abdruckmaterial auf einem Löffel gemacht. Dieser Abdruck wurde dann mit Gips ausgegossen und man erhielt ein exaktes Gipsmodell der Zähne samt Kiefer. Den Löffel, den es in verschiedenen Größen gibt, wird so gewählt, dass er möglichst passgenau ist. Der Löffel wird mit einem Abformmaterial, in der Regel ein feines dünnflüssiges Silikon, befüllt und in den Mund über die Zähne geschoben. Das Material braucht circa 5 Minuten bis es aushärtet und muss diese 5 Minuten im Mund bleiben. Das empfinden manche wenige Menschen als unangenehm, für die meisten Menschen stellt das aber überhaupt kein Problem dar. Es tut nicht weh, man hat nur viel im Mund. Dieses Modell der Zähne wird dann für verschiedene Zwecke verwendet. Seit einigen Jahren gibt es nun Scanner, die die Region nur mehr optisch abtasten und ein digitales Modell erstellen. Dieses Modell wird dann am PC gespeichert, kann dort bearbeitet werden und kann bei Bedarf per email auch versendet werden. Mit einer speziellen Software kann zum Beispiel der Zahntechniker dann am PC zum Beispiel einen Zahnersatz planen und modellieren. Dieser digitale Zahnersatz geht dann an als Datei an eine CAD-CAM Fräse, und dieses Gerät fräst dann den Zahnersatz aus einem Block des gewünschten Materials heraus. Alles sehr exakt und rasch. Modern und zeitgemäß also. Das alles funktioniert hervorragend und wird in immer mehr Praxen erfolgreich angewendet. Die Patienten schätzen diese Behandlung auch sehr, weil sie modern ist , man währenddessen auch am Monitor eindrucksvolle Bilder vom eigenen Mund sehen kann und man keinen Abdruck mehr braucht. Der Scanner hat zwar auch eine nicht zu unterschätzende Größe, im Video wird er mit einer Banane verglichen, und muss mit einem gewissen System im Mund bewegt werden um alles scannen zu können. Der Kopf des Scanners ist in Wirklichkeit aber deutlich größer als eine Banane, man hat also schon echt was im Mund. Man muss beim Scannen auf die bewegliche Zunge aufpassen, da diese den Scanvorgang stören kann. Auch die Wange muss abgehalten werden um die Zähne von allen Richtungen abtasten zu können. Speichel stört den Scanvorgang zusätzlich, da der Scanner dann nicht richtig und korrekt abtasten kann. Jede Flüssigkeit stört also den Scanvorgang, zu viel davon führt dazu, dass der Scan nicht möglich ist. Das alles kann dazu führen, dass der Scanvorgang deutlich länger als die 5 Minuten beim normalen Abdruck dauert, in manch schwierigen Fällen kann ein Scan bei großen Arbeiten auch schon einmal über 30 Minuten dauern. Aber alles in allem ist der Scan eine hervorragende Möglichkeit und absolut zu empfehlen.

Bei einem All-on-4 Patienten, wo ja am selben Tag, an dem die letzten schlechten Zähne entfernt werden auch sofort die Zahnimplantate gesetzt werden, braucht man also auch ein Modell um den fixen verschraubten Zahnersatz für den nächsten Tag herzustellen. Am OP-Tag kann man den Scanner aber einfach nicht verwenden, einfach weil nach der OP ein wenig Blut vorhanden ist. Nicht viel Blut, aber da ja jede Flüssigkeit den Scanner stört, reicht das bisschen Blut, um den Scan bei solchen Patienten absolut unmöglich und damit ungenau zu machen. Hier muss an diesem Tag also weiterhin ein normaler altmodischer Abdruck gemacht werden, es geht einfach nicht anders. Der geht dafür aber rasch, ist genau und der Abdruck bei so einer Ganzkieferversorgung wird zusätzlich auch verwendet um Oberkiefer und Unterkiefer miteinander zu verschlüsseln. Also um eine Bissnahme zu machen, damit der Zahnersatz, in diesem Fall die implantatgetragene verschraubte Brücke, am nächsten Tag auch optimal beim Zusammenbeissen passt.

Fazit: Für normale zahnärztliche Behandlungen, wo ein Zahnersatz oder eine Zahnspange hergestellt wird, ist der Scanner mittlerweile besser als der Abdruck und absolut geeignet. Diese moderne Art beeindruckt die Patienten zu Recht und es ist die Methode der Zukunft. In einigen Jahren wird es Scanner geben, die nicht größer als ein Kugelschreiber sind, und dann wird es noch einfacher, genauer und rascher werden.

Für einen All-on-4 Patienten bringt der Scanner am OP-Tag leider nichts und kann in der ersten Phase der Behandlung  nicht verwendet werden.