“ Knochenaufbau , nur wenn absolut notwendig ! „

Knochenaufbau oder medizinisch auch Augmentation genannt. Der Versuch die Natur zu überlisten- dort wieder Knochen, wo jetzt zu wenig ist! Das Fundament für stabile Zahnimplantate.

Entsprechend dem Hausbau – benötigen wir in der Implantologie ein stabiles Fundament, (= Kieferknochen) um Sie als Patient mit Zahnimplantaten sicher versorgen zu können.

Lange Zahnlosigkeit, Parodontitis oder entzündliche Vorgänge können zu einem Rückgang des Kieferknochens führen. Ein sog. Kieferknochenaufbau (Knochenaugmentation) kann dann für eine sichere Verankerung des Implantates erfolgen. Körpereigener Knochen (autologer Knochen) oder wissenschaftlich gut untersuchte bzw. klinisch bewährte Knochenersatzmaterialien kommen bei einem Knochenaufbau im Kiefer zum Einsatz.

Gehen Zähne verloren, baut der Körper den nicht mehr belasteten Knochenanteil ab. Für eine Implantation muss ausreichend Knochenvolumen vorhanden sein. Auch Patienten, die nach langer Zahnlosigkeit Knochen verloren haben, kann geholfen werden. Ein Knochendefizit kann durch einen zusätzlichen Eingriff, bei dem entnommener Eigenknochen transplantiert wird, ausgeglichen werden. Dieses körpereigene Gewebe bildet nach der Einheilung ein stabiles Fundament für die Implantate. Ein kleineres Knochendefizit kann mit Knochenersatzmaterialien aufgefüllt werden. Direkt bei der Implantation wird ein Defekt mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt. Oft werden Knochenspäne beigemischt. Das Operationsgebiet wird mit einer Membran geschützt.

Eigenknochen – Zu schmale, flache Kiefer (Kieferkämme) oder atrophierte Kieferbereiche können durch entnommenen Eigenknochen , der im Mund gewonnen werden kann, aufgebaut werden. Der gewonnene Knochen wird mit speziellen Schrauben fixiert und muss in der Regel mehrere Monate einheilen. In dieser Zeit wird der neue Kochen mit einer Membran bedeckt, damit sich eine stabile Knochensubstanz bilden kann. Erst danach werden die Implantate gesetzt. Bei großem Knochendefizit erfolgt der Knochenaufbau durch Entnahme von körpereigenem Gewebe. Kleinere Knochenblöcke können vom Unterkiefer-, Kinn- oder Weisheitszahnbereich entnommen und direkt platziert werden. Bei größerer Knochenentnahme erfolgt diese in einem zusätzlichen Eingriff aus dem Beckenkamm, dieses Verfahre wird heute aber nur noch selten notwendig sein, da spezielle Implantattechniken diese Art des Aufbaus nicht mehr notwendig machen. Prinzipiell ist Ihr Eigenknochen, sprich ein Knochentransplantat von Ihnen selbst (autologer Knochenblock oder Knochenspäne) das wertigste Knochenersatzmaterial, das wir für einen Knochenaufbau verwenden können. Eigenknochen kann an unterschiedlichen Stellen im Kieferbereich entnommen werden, ohne das weitere Probleme entstehen. Im Unterkiefer bietet sich in der Regel die Weisheitszahnregion an. Ein passendes Stück wird entnommen und in das Defektgebiet transplantiert. Dieses wird anschließend mit einer künstlichen Membran bedeckt, um eine optimale Heilung zu gewährleisten.



Sinuslift – die häufigste Art des Knochenaufbaus

Eine Sonderform des Knochenaufbaus ist die Anhebung des Kieferhöhlenbogens, der so genannte Sinuslift (Sinusbodenaugmentation, Augmentation oder Elevation des Kieferhöhlenbodens). Bei zu geringem Knochenangebot im Oberkiefer kann die Kieferhöhle durch Einlagerung von Knochen bzw. Knochenersatzmaterial in die Kieferhöhle (Sinus maxillaris) angehoben werden. Der Sinuslift (Sinusbodenelevation) ist ein Operationsverfahren zum Aufbau von Kieferknochen im Oberkieferseitenzahngebiet. Hierbei wird Ihre eigene Knochenschicht des Kieferhöhlenbodens verdickt um einem Zahnimplantat ausreichend Stabilität zu ermöglichen.

In der Regel kann das Einbringen des Implantates gleichzeitig mit dem Sinuslift erfolgen.

Bei einem Sinuslift unterscheiden wir ein direktes Verfahren (sog. Orthograder Sinuslift) und ein indirektes Verfahren (Lateraler Sinuslift). Hierbei differiert lediglich der Zugang zur Kieferhöhle um ein Knochenersatzmaterial am Implantationsort einzubringen.

Der Sinuslift ist in der Implantologie als Routineeingriff mit einer sehr hohen Erfolgs- und geringer Komplikationrate anzusehen.
Sinuslift ist bei geringem Knochenangebot im Oberkieferseitenzahngebiet oft die einzige Möglichkeit, ausreichendes Knochenangebot für eine Implantatbehandlung und festsitzenden Zahnersatz zu schaffen. Bei einer geplanten Sinusbodenelevation liefert die 3-D-Diagnostik schon vor dem Eingriff detaillierte Informationen über die genauen anatomischen Verhältnisse und in welchem Ausmaß Knochen aufgebaut werden.

Man unterscheidet zwischen innerem und äußerem Sinuslift. Beide Eingriffe werden in lokaler Betäubung gemacht und sind schmerzlose Behandlungen. Die Kieferhöhle wird über die Mundhöhle im Bereich der Wange operativ eröffnet, um Knochen unter Sicht einbringen zu können. Beim inneren Sinuslift wird der Implantatkanal (das Bohrloch für das Implantat) zur Platzierung des Knochenmaterials genutzt. Dieser Kanal wird vorsichtig unter Schonung der Kieferhöhlenschleimhaut (die Kieferhöhle selbst bleibt ungeöffnet) durchstoßen. Das Knochenmaterial wird dann durch diesen Kanal platziert. Das zusätzliche Knochenangebot ermöglicht, sofort längere Implantate zu setzen und nach der Einheilung mit diesen eine höhere Stabilität zu erzielen.

Bone Split -/ Bone Spreading:

Bone-Spreading (Knochen aufspreizen) und Bone-Splitting (Knochen teilen) sind Alternativen zu klassischen Knochenaufbaumaßnahmen. Diese Operationsmethoden kommen bei sehr schmalen Kieferkämmen zur Anwendung. Ein Kieferkamm muss bei dieser Vorgehensweise vor einer Implantation nicht durch einen zusätzlichen Eingriff aufgebaut werden. Bei diesen Techniken wird ein zu schmaler Kieferkamm (Alveolarfortsatz) exakt verbreitert, um ein besseres Implantatlager zu schaffen. Mit sogenannten Osteotomen bzw. Knochenspreizern wird der Knochen schonend für die Implantation vorbereitet.

Beide Verfahren ermöglichen es, Implantate auch nach Knochenabbau /Knochenresorption gegebenenfalls ohne Knochenentnahmen mit guten Erfolgsaussichten setzen zu können. In ausgesuchten Fällen können Implantate sofort inseriert werden.

Generell gilt bei all diesen Verfahren:

Weniger ist das neue Mehr !

Wo immer wir einen Aufbau vermeiden können, wird er vermieden. Am Ende, nach eingehender Beratung und Aufklärung , entscheidet der Patient, ob er diesen Weg gemeinsam mit uns gehen will.

Aber: Ein Aufbau ist bei weitem nicht so schlimm, wie man glaubt !

“ In erfahrenen Händen sind all diese Verfahren sehr erfolgreich und verlässlich. „